Motivation, Ruhe finden, in den Pausen entspannen – das sind unverzichtbare psychologische Hilfen für junge Menschen, die sich auf ein neues Terrain begeben. Nicht nur die Herausforderung am Arbeitsplatz steht im Mittelpunkt der Bemühungen, sondern auch und vor allem die Anpassung an das neue Leben. Das verbirgt unbekannte Emotionen, die es besser ist, zu kennen. Das kann das Leben leichter machen.

Lassen Sie uns einen kleinen Ausflug in die Welt der Forschung machen. Als ich mit Prof. Markowitsch an dem Buch “ Reframing der Bedürfnisse “ gearbeitet habe, das 2019 im Springer Verlag erschienen ist, musste ich feststellen, dass wir kaum Erkenntnisse über die gesunde Psyche haben. Alle Forschungen sind klinische Forschungen und zielen auf Krankheiten, Störungen oder Dysfunktionen.

Wir leben in einer faszinierenden Welt, die uns unsere Vorfahren hart erkämpft haben. Manchmal mit Feingefühl für die „Alten“, manchmal mit Ungeduld und Unverständnis verlassen wir die Vergangenheit, um unseren eigenen Wünschen, Überzeugungen oder Talenten nachzugehen. Eine Frage beschäftigt mich: Was ist in uns das die Wirkungskraft entfaltet, wenn man das Leben in vollen Zügen ausleben will? Vor allem Künstler, Sänger, Kreative, auch Leistungssportler – das sind diejenigen, die keine Kompromisse eingehen wollen. Aber sind sie auch auf dieses Leben vorbereitet?

Wir wissen so viel über den Körper und wie man ihn gesund hält und optimiert, wie man die Muskeln aufbaut. Wie man die psychologischen Muskeln aufbaut, das bringt uns niemand bei. Und das Wissen stammt nicht aus der Psychologie. Denn Psychologie ist Geisteswissenschaft und basiert auf Annahmen und Interpretationen. Die Naturwissenschaften erklären das, was in uns vorgeht. Das ist die Hirnforschung. Ohne das Gehirn funktioniert nichts. Unsere Vorschläge zur Verbesserung des emotionalen Haushaltes basieren auf Erkenntnissen aus der Hirnforschung.

Aus der klinischen Forschung

Die klinische Forschung der Psyche hat die Psychologie für sich beansprucht. Es handelt sich also nicht um Erklärungen der Funktionen, die im Gehirn ablaufen, sondern um Modelle, Annahmen, Hypothesen und Interpretationen.

Um zu verstehen, wie die geistigen Muskeln aufgebaut werden, ist ein Streifzug durch die Entwicklungspsychologie notwendig. Seinerzeit wurden einige Untersuchungen an vernachlässigten Kindern aus Rumänien durchgeführt. Eine liebende Mutter und ein liebender Vater bräuchten dazu keine Forschung, denn der gesunde Menschenverstand sagt uns, was Säuglinge, Kinder und Jugendliche brauchen, um kraftvoll aufzuwachsen, das heißt, um starke psychische Muskeln anzulegen und aufzubauen.

Auch die Traumaforschung kann uns wichtige Erkenntnisse liefern. Kinder traumatisierter Eltern berichten von der Übertragung traumatischer Inhalte aus dem elterlichen Erleben auf ihre Kinder, auch wenn sie selbst nie etwas Ähnliches erlebt haben. Dies geschieht aber nicht nur bei schlimmen Erlebnissen, sondern auch und gerade bei schönen, tiefen emotionalen Erfahrungen, die die Kindheit prägen. Denn wir ahmen nach und sind uns nicht bewusst, was uns im Einzelnen beeinflusst hat.

Das Leben so gestalten, wie wir es haben wollen

In der Überlieferung der Tarzan-Legende sagte Jane: „Kein Mensch hat je mit weniger begonnen.“ Mit diesem Satz vermittelt sie uns eine Vorstellung davon, wie es wäre, das Leben mit einem absoluten Minimum an menschlicher Erfahrung zu beginnen. Mit dieser Vorstellung ist es einfach, sich eine Gleichung vorzustellen. Nimmt man die gesamte Menge, die in der Zukunft gefragt ist, und dezimiert das, was die Eltern einem überliefert haben, erhält man eine Differenz. Damit eröffnet sich die Plattform dessen, was einem fehlt, um den Bedarf der Zukunft zu decken. Für manche ist die Plattform der Zukunft zu groß. Oder, die innere Repräsentationen fehlen, der emotionale Unterbau, die die Verbindung zu den zukünftigen Anforderungen schaffen würden.

Wenn ich an Amy Winehouse denke, schmerzt es mich, dass diese brillante junge Frau ihr Leben aufgegeben hat. Wäre das auch passiert, wenn sie mit mehr hätte beginnen können? Wenn sie die Tochter eines erfolgreichen Sängers oder Prominenten gewesen wäre?

Die Gleichung

Was wir im Elternhaus bekommen haben, ist nicht gleichzusetzen mit dem, was wir brauchen. Hier geht es nicht darum, die akademischen und beruflichen Fähigkeiten zu erwerben. Was fehlt, ist die Unterstützung durch eine Bezugsperson, die das Vorhaben zutiefst versteht. Ein Mensch ohne Furcht, der das vorlebt, der das den Kopf zerbricht und noch Angst macht, ganz selbstverständlich lebt. Es fehlt die Nachahmung, auch das Wohlwollen und die emotionale Erfahrung, dass jemand von Herzen will, dass man es tut. Dass man dabei gut wird.

Wie Spuren im Schnee

Auf das Leben oder die anstehende Aufgabe vorbereitet zu sein, bedeutet, diese emotionalen Spuren verinnerlicht zu haben. Erkenntnisse aus der Hirnforschung zeigen uns, dass es emotionale Erinnerungen sind, die Spuren hinterlassen. Wie die der liebenden Mutter und des liebenden Vaters. Die Bedürfnisse der Kindheit werden befriedigt und das Kind fühlt sich wertvoll, wird selbstbewusst, fühlt sich genährt. In der Pubertät kämpft das Kind um seine eigene Freiheit. Das sind die Elemente, die für die psychischen Muskeln verantwortlich sind.

NIKU übernimmt die Basis

Wenn wir nach einer frisch verschneiten Nacht durch den Garten gehen, dann sieht man sie, die Spuren im Schnee. So können wir uns die Spuren im Gehirn vorstellen. Emotionale Erlebnisse prägen uns und diese können mit Hilfe von NIKU vervollständigt oder korrigiert werden. Es sind emotionale Geschichten und innere Erlebnisse, die wir tief verankern. Einsatz vom NIKU in die psychotherapeutischen Prozesse eignet sich ideal dafür, um psychische Gesundheit zu stärken. Mehr dazu unter www.niku.de. Hierzu werden wir in weiteren Blogs berichten.

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