Die App ordnet 9 Bereichen insgesamt 64 Bedürfnisse zu. Zu den Bereichen zählen Kreativität, Identität und Mut, diesen sind wiederum in je 7 oder 8 Bedürfnisse zugeordnet. Der User kann diese einzeln bewerten, je nachdem, wie wichtig ihm oder ihr deren Erfüllung ist.
Die App bietet dem User mehrere Wege, um sich über seine eigenen Bedürfnisse klar zu werden.
Möglichkeit I:
Der User beurteilt Bedürfnisse und Wünsche und die App zeigt mithilfe eines komplexen Algorithmus den weiteren Weg auf.
- 1. Wünsche auf einer Skala 1-10 beurteilen
- 2. aus jedem der 9 Bereiche 4 Bedürfnisse auswählen und beurteilen, inwieweit die eigenen Bedürfnisse gestillt sind
- 3. Die App schlägt Bereiche vor, in denen der User Psychische Neuroimplantate bilden kann
- 4. Die App hält den Fortschritt fest.
Mit dem Algorithmus ergeben sich neue Möglichkeiten für den User, seine Bedürfnisse aus einer anderen Perspektive zu betrachten.
Möglichkeit II:
Der User kann selbstständig einzelne Bedürfnisse identifizieren und auswählen, beurteilen und Szenarien bilden, sprich Psychische Neuroimplantate einsetzen.
Möglichkeit III:
Für viele Menschen ist es einfacher, sich an anderen zu orientieren als aus sich selbst heraus zu wachsen.
Impulse empfangen wir von Menschen, denen wir bestimmte Stärken zuordnen. Stärken liegen meist gestillte psychische Bedürfnisse zugrunde. Mit NIKU bildet der User Assoziationen, denen Bedürfnisse zugrunde liegen können, aus denen Stärken gebildet werden können.
Sind die Bedürfnisse über Impulsgeber identifiziert worden, kann der User Szenarien aufstellen und damit für sich psychische Neuroimplantate bilden.
Bei allen drei Möglichkeiten gibt die App Orientierung:
Die App ist so gestaltet, dass der User seine Fortschritte kontrollieren kann. Es ist sinnvoll, sich mindestens 14 Tage mit einem Thema zu beschäftigen, nach zwei Wochen sollten sich bei intensiver Nutzung Neuroimplantate gebildet haben.
Wie funktioniert das in der Praxis?
- 1. Am ersten Tag sollte man Szenarien überlegen, Texte schreiben und Bilder herunterladen
- 2. Abends kurz vor dem Einschlafen die Szenarien innerlich intensiv und emotional durchleben
- 3. Morgens gleich nach dem Aufwachen die Szenarien wieder aufrufen und die Gefühle intensiv durchleben
- 4. Im Laufe der nächsten Tage die Texte anpassen und ggf. neue Bilder herunterladen.
Neben der Assoziation zu Stärken und Bedürfnissen sollte der User Profile von Impulsgebern anlegen. Das ermöglicht zusätzlich eine Reflexion, wie die umgebende Atmosphäre während einer mentalen Anwesenheit auf den User wirkt.
Warum ist diese Methode so effektiv?
Es ist ein bekanntes und umfangreich erforschtes Phänomen, dass Lernen vor allem dann effektiv ist, wenn man Lerninhalte abends kurz vor dem Schlafengehen noch einmal wiederholt. Das Ergebnis: Man kann sich morgens besser an das Gelernte erinnern.
Die Forschungen von Prof. Jan Born von der Universität Tübingen haben gezeigt, dass sich False Memories oder auch Falsche Erinnerungen im Schlaf bilden. Falsche Erinnerungen verfestigen sich im Gehirn fast genau wie real durchlebte Erinnerungen und basieren auf vergleichbaren, neuronalen Strukturen.
Quelle: Kühnel, S. & Markowitsch, H. J. (2009). Falsche Erinnerungen. Heidelberg: Spektrum.