Corona erinnert uns: Wir lieben sie, unsere Senioren, die Welt ohne sie wäre viel ärmer. Es ist ein Blick auf ein gelebtes Leben. Sie haben uns nicht nur die Jahre voraus. Es ist die Weisheit, die uns anzieht – in ihrem Antlitz fühlen wir uns unwissend. Wir bewundern ihre Gelassenheit in Zeiten, wenn wir vor Aufregung erblassen und die innere Ruhe, wenn wir vor Angst meinen sterben zu müssen. Es ist das Aufgeklärt sein, was uns anzieht, während wir voller Projektionen und Streitbereitschaft auf „das Eigene“ beharren. Es ist Anmut, der wir noch lange nicht gewachsen sind.
Ohne unsere „Alten“ würden wir in der Tat alt aussehen. Denn sie sind das Gleichgewicht der Seele und der Schoß unserer Kindheit.
Für die eigene psychische Entwicklung brauchen Menschen die anderen, um sich psychisch entwickeln zu können. Das wissen alle. Allerdings, was es genau auf sich hat und wie man mit den inneren Bindungen und Beziehungen aus der Vergangenheit umgehen kann, das ist noch nicht allgemein verständlich.
Der Halt in Zeiten von Corona
Wenn Kinder spätestens in der Pubertät einem etwas vorwerfen, dann ist es meistens: „Du verstehst gar nichts!“ oder „Du weißt nichts über mich!“. In der ganzen Kindheit und auch in der Pubertät festigt sich der Charakter der Persönlichkeit durch die Reibung mit Menschen aus der näheren Umgebung. Wir nennen es die „umgebende Atmosphäre“, die den Menschen prägt. So fühlt man sich darin wohl, manchmal jedoch könnte man am besten davonrennen.
Eine große Rolle spielt dabei die Gewohnheit. Aus der schlechten Umgebung muss man früher oder später raus – dazu später.
Kinder urteilen nicht, sie nehmen wahr und adaptieren das, was sie bekommen. Allerdings, sie ahnen es und können genau Recht von Unrecht unterscheiden. Für sie ist der Kampf mit den Eltern ermüdend, was die natürlichste Sache der Welt ist. Den Trost und den Halt finden sie im Schoß und in den weisen Worten der Großeltern.
Mehr kann man sich wohl nicht wünschen als die feste Umarmung, gehalten zu werden und Trost zu bekommen. Das sind Vorgänge die man als selbstverständlich hält, diese sind jedoch alles andere als das. Die meisten haben das alles in der Kindheit gar nicht bekommen und leben in der Atmosphäre der verarmten psychischen Ressourcen. In den späteren Lebensphasen fühlt man deutlich, ob man innerlich Ressourcen hat, auf die man zurückgreifen kann, oder nicht. Gerade in Corona-Zeiten ist es wichtig, diese Ressourcen zu haben.
Menschen haben keine Störungen, Menschen haben Bedürfnisse
Bis zum heutigen Tage wird darüber nicht gesprochen, was der Grund ist, dass sich ein Mensch in seiner Haut wohl, der andere unwohl fühlt. Man geht zur Psychotherapie, weil das die einzige Möglichkeit ist mit jemandem zu reden. Der Nachteil – meist zahlen es die Krankenkassen, also muss man krank sein, damit es die Krankenkassen zahlen und zusätzlich wird uns eine „Störung“ angeheftet.
Wäre es nicht großartig gewesen, eine Oma oder einen Opa zu haben, der einen festhält, wenn man es braucht? Der einen tröstet oder zur Vernunft ruft, wenn es angebracht ist?
Diese inneren Repräsentanzen – so nennt das die Psychologie – kann keine Therapie oder Coaching ersetzen.
Nur eines hilft (und wenn jemand eine bessere Variante weiß, dann schreiben Sie mir bitte) das sind Psychische Neuroimplantate, sprich: Szenarien einpflanzen. Denn man dreht förmlich durch, wenn diese fehlen. Man ist schwächer, wenn man es in der eigenen Biografie nicht bekommen hat. Wird man in Corona-Zeiten isoliert, dann trifft es mehr die Menschen, die wenig positive Erinnerungen haben.
Vorbilder sind mehr als Vorbilder – gelebte Szenarien
Szenarien sind wie Ausschnitte aus einem Film. Es sind aber auch Ausschnitte aus unserem Leben. Wir behalten die in Erinnerungen, die besonders emotional sind. Sie sorgen für die Verinnerlichung der umgebenden Atmosphäre, die man innerlich braucht, um sich weiter zu entwickeln. Meist handelt es sich um Bedürfnisse, die in der Kindheit nicht gestillt worden sind. Szenarien sind mehr als eine Kompensation von etwas, denn sie können lebendig, wohlwollend, emotional aktiv gestaltet werden und führen zu sofortiger Milderung der inneren Schmerzen, zu einer Beruhigung. Die nachhaltige Wirkung wird sich dann entfalten, wenn man die Szenarien oft wiederholt. Dann kann man die Gewohnheit durchbrechen. Sie werden zu einem selbst, zu einem inneren Halt, wie einst die Großmutter oder der Großvater hätte es gegeben, wenn er oder sie in diesem Moment da gewesen wäre.
Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit. Denken Sie in Szenarien. Besonders in der Corona-Phase kann wichtig sein, zusätzliche positive Erinnerungen einzubauen. Es macht Spaß und mit der App NIKU wird sogar Corona-Quarantäne erträglich.
Durchführen kann man die Szenarien am besten mit der App NIKU https://niku.de/die-app/. Mehr dazu ist zu lesen bei: www.niku.de. Bücher zu diesem Thema finden Sie unter: https://niku.de/buecher/.Haben Sie Fragen schreiben Sie mir: info@niku.de